D K W

AUTO-UNION

DKW KS 200

 

DKW NZ 250

 

DKW NZ 350 Zivil

 

DKW SB 500

 
DKW Baujahrslisten für alle Modelle bis 1945
 
 Bedienungsanleitungen
für DKW Motorräder

 

Historische Entwicklung der Firma DKW.

Ein vom dänischen Ingenieur Jörgen Skafte Rasmussen 1917 versuchsweise gebauter Dampfkraftwagen im Dischautal trug erstmals die Bezeichnung DKW. Er dachte damals keineswegs an eine Fahrzeugproduktion. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dieses Thema aktuell. Sein Konstrukteur Hugo Ruppe entwarf einen Spielzeugmotor und nannte ihn "Des Knaben Wunsch". aber erst seine zweite Konstruktion der Fahrradhilfsmotor- ein Zweitaktmotor mit 118 ccm Hubraum und einer Leistung von 1 PS als erster Stationärmotor - legte den Grundstein für die DKW-Produktion der folgenden Jahre.  Auf der Leipziger Messe 1919 stieß der DKW-Motor auf große Nachfrage und wurde 1920 bereits in Serie produziert. Die neue Interpretation der Buchstabenkombination lautete nun "Das kleine Wunder". Ende 1921 waren bereits 20.000 DKW-Motoren verkauft und man begann mit der Produktion kompletter Fahrzeuge.

Das Jahr 1922 markierte einen entscheidenden Wendepunkt. Der 28jährige Österreicher Carl Hahn wurde für Vertrieb / Marketing und der Chemnitzer Jungingenieur Hermann Weber als Konstruktionsleiter eingestellt. Beide sollten das Gesicht der Marke DKW in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig prägen. In diesem Jahr wurde die Firma auch in "Zschopauer Motorenwerke J.S. Rasmussen" umbenannt. Schon Webers erste Kreation - das Leichtmotorrad - war sehr erfolgreich.

1923 - 1931: vom Leichtmotorrad zu den Blockmodellen
1923 galt die ZL  als erstes "richtiges" Motorrad, 1924 erschien die ZM mit dem ersten Zweiganggetriebe im Kurbelgehäuseraum. Danach folgte eine Fülle von Motorrädern mit vielen Neuerungen wie Schwungradgebläse, Kettenantrieb (alternativ zum Riemenantrieb), "Ballon"- Bereifung (alternativ zur Hochdruckbereifung), Stahlblechrahmen (alternativ zum Rohrrahmen) sowie Satteltanks, die die Einsteck-Kraftstoffbehälter ersetzten. Ende der 20er Jahre kamen dann luft- oder wassergekühlten Zweizylindermotorräder auf den Markt. Alle Motorräder hatten Mischungsschmierung und Nasenkolben.

 

1932 - 1937: Die Umkehrspülung: Von der Block 350 zu den SB Modellen
Die Zweitakt-Umkehrspülung revolutionierte den Motorradbau bei DKW. Das erste Modell dieser Art war die Block 350.  Es folgten unmittelbar danach die 100 (RT), 200 (KS und SB) sowie 250, 350 und 500 ccm (SB). Ab 1935/36 wurden teilweise Stahlblechprofilrahmen in verlängerter Ausführung mit längeren Tanks geliefert. Serienmäßig hatten alle Modelle eine Handschaltung in Form einer Tankkulisse.

   

 

1938 - 1945: Die NZ-Reihe und die RT 125
1938 wurden die NZ 250 und 350 in Serie gebaut, 1939 rundete die NZ 500 die Reihe nach oben ab. Die NZ's hatten eine Viergang-Fußschaltung, die mit der Tankschaltung gekoppelt war, die NZ 500 verfügte zusätzlich über eine Hinterradfederung. Völlig neu konzipiert wurde die RT 125, die das Programm nach unten ergänzte. Die NZ 350 und die RT 125 wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Wehrmachtsfarben geliefert.

 

  

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sachsen Teil der sowjetisch besetzten Zone. Die Fertigungsanlagen wurden demontiert  und die gesamte Industrie verstaatlicht. Unter der Bezeichnung IFA (Industrieverwaltung Fahrzeugbau) wurde 1950 die Vorkriegs - DKW RT 125 mit modernisiertem Fahrwerk  wieder produziert. 1956 änderte sich die Markenbezeichnung auf "Motorradwerke Zschopau".

 

1949 - 1957: Neubeginn in Ingolstadt
Mit der Gründung des "Zentraldepot für AUTO-UNION-Ersatzteile GmbH" begann der Neubeginn in einem alten umgebauten Kornspeicher, Im November 1949 begann die Serienfertigung. Mit der DKW RT 125 W ( Ausführung West als Abgrenzung zur IFA in Zschopau) brachten die Ingolstädter das Vorkriegsmodell fast unverändert auf den Markt. Im Herbst 1950 bekam die RT 125 dann endlich die Teleskopgabel. 1952 steigerte sich die Motorleistung auf 5,6 PS, 1954 auf 6,4 PS und sie erhielt auch eine Hinterradfederung. Dennoch waren die Verkaufszahlen stark rückläufig. 1957 wurde das Motorrad aus dem Programm genommen.

 

1951-1958: RT 175/200
Da die 200 ccm Hubraumklasse war noch wie vor sehr beliebt war, brachte DKW 1951 die RT 200 heraus. RT stand ursprünglich für Reichstyp - noch aus den Zeiten der RT 125 ein Synonym für technischen Fortschritt. Alle Ingolstädter Motorräder waren in Design und Technik eine direkte Weiterentwicklung der RT 125. 1954 bekam die RT 200 einen völlig neuen Motor. Die in diesem Jahr ebenfalls neu präsentierte Maschine RT 175 trug ebenfalls diese Aggregat und war eine Reaktion auf die inzwischen neu geltenden Hubraum- und Versicherungsbestimmungen. Es entwickelte sich schnell zum meistverkauften Motorrad.

 

 

1952 - 1957: RT 250 und 350
Nach einigen Korrekturen zu Beginn entwickelten die Ingolstädter verschiedene Modelle der RT 250. Sie entwickelte sich 1953 mit 28.000 Exemplaren zum meist verkauften Motorrad. Die RT 250 brach dann in den Folgejahren stark ein und wurde nach 3384 Stück 1956 aus dem Programm genommen. Die RT 350 wurde nach 52890 gebauten Exemplaren 1956 ebenfalls wieder aus dem Programm genommen.

 

 

1954 - 1957: Motorroller "Hobby"
Das Jahr 1954 brachte das Ende des Motorradbooms in Deutschland, was sich zunächst nur an einem leichten Rückgang der Verkaufszahlen zeigte. Einen gewissen Ausgleich verschaffte der Motorroller "Hobby". Die Vollkarosserie und die 16-Zoll-Räder stellten einen Mittelweg zwischen Motorrad und Roller dar. Der Einzylinder-Zweitaktmotor mit 74 ccm Hubraum war ebenfalls eine völlig neue Konstruktion und befand sich unter dem Sitz vor dem Hinterrad.  Die Hobby verkaufte sich anfangs gut, bis 1956 hatte sich der Absatz aber auch schon beinahe halbiert.

 

1956 - 1958 DKW-Moped "Hummel"
Eine echte Neukonstruktion mit 50 ccm Hubraum, Tretkurbeln und Dreiganggetriebe. Diese Fahrzeuge erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. DKW verkaufte innerhalb von drei Jahren weit über 100.000 Exemplare.

 

1959 - 1979: Zweirad-Union Nürnberg
Die neu gegründete Zweirad-Union in Nürnberg verkaufte 1959 noch die Restbestände VS Modelle und der Hummel. aus den Restbeständen des originalen Hummel-Triebwerkes wurde 1960 die Hummel Super mit modernem Schaltrahmen und "Boxertank" konzipiert. ab 1961 bauten die Nürnberger ihre ersten Neuschöpfungen mit Motoren von Fichtel & Sachs. Sie konnten je nach Wunsch als DKW, Express oder Victoria geliefert werden. 1966 übernahm Fichtel & Sachs (Hercules) die Zweirad Union, Ischinger schied aus und damit ging jeglicher DKW-Bezug in Nürnberg verloren.

 

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